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07.09.2011

Wandern und Lernen

Da kommt Wanderlust auf - Neue Schilder entlang der Wanderwege an der Gymnischer Mühle informieren die Besucher. Und wer eine Pause braucht, kann auf den neu augestellten Sitzmöbeln Platz nehmen.

Viele Informationen über Tiere und Pflanzen bieten die Schilder, die jetzt an der Gymnicher Mühle aufgestellt wurden. Die neuen Wanderwege an der Gymnicher Mühle sind mit Schautafeln, Hinweisschildern und Sitzmöbeln ausgestattet worden.

Insgesamt drei Wanderrouten mit bestimmten Themenbereichen können jetzt schon von Wanderfreunden erkundet werden. Einer der Wege führt entlang des weitflächigen Areals, auf dem vor Jahren ein Golfplatz geplant war, der zum Gymnicher Schloss gehören sollte. Ein Teil des Geländes war bereits angelegt worden, leichte Hügel wurden modelliert. Doch aus Geldmangel waren die Pläne nicht weiter verfolgt worden. Inzwischen hat die Natur sich das Gelände wieder zurückerobert. Und auf dem Wanderweg kann der Besucher das Gelände dank Schautafeln nun besser kennenlernen.

Informiert wird beispielsweise über den „Lebensraum Kiesgrube“. Farbenprächtige Zauneidechsen oder gefährdete Lurche, aber auch Wechselkröten finden dort alles, was sie zum Leben brauchen, erfährt der Besucher. Auch das Weideprojekt wird ausführlich erläutert. Auf den ehemaligen Golfplatzflächen südlich der Gymnicher Mühle entsteht neben der geplanten Renaturierung der Erft wieder eine auentypische Gründlandnutzung mit Wiesen und Weideflächen.

Seit 2006 sind dort mehr als sieben Hektar neuer Wald, wie auch Einzelbäume, Gehölzgruppen oder Alleen angelegt worden. Auf dem größten Teil des Geländes wurden Wildgräser eingesät, die für die Region typisch sind. Dort weidet seit diesem Frühjahr auch eine Herde der vom Aussterben bedrohten Glan-Donnersberger-Rinder. Der bundesweite Bestand, werden die Besucher informiert, habe sich inzwischen wieder auf etwa 2000 Tiere erhöht.

Insgesamt gibt es drei Themenrouten. Die erste ist 4,1 Kilometer lang und hat das Motto „Neue Erft und alte Gemäuer.“ Der zweite Weg ist 8,4 Kilometer lang und bietet das Thema „Auenwald und Aquädukte.“ Auf dem dritten, 9,5 Kilometer langen Weg geht es um „Wasserschloss und Flutkanal.“ Insgesamt 37 Schautafeln, befestigt auf Eichenstämmen, würden aufgestellt, erläutert Christian Heinen, der zusammen mit Heinz Geusen im Rahmen des Regio-Grün-Projektes das Konzept für die Wege erstellte. Neben einer größeren Zahl von Hinweisschildern für Radfahrer werden auch sieben Bänke aufgestellt. Nicht herkömmliche, sondern kunstvoll gezimmerte eines Schreinereimeisters aus Iserlohn. Ähnliche Möbel waren zuvor für die Landesgartenschau im sauerländischen Hemer angefertigt worden. Die Kosten für die Beschilderung und Möblierung beziffert Heinen mit 96 000 Euro. Davon zahle das Land den überwiegenden Teil. Um die Pflege kümmerten sich der Forst und der Rhein-Erft-Kreis.

Text: Kölner Stadtanzeiger, von Horst Komuth, 01.09.11