Der GEOpfad
Länge: 7 km
Schwierigkeitsgrad: leicht
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Routenbeschreibung
Der GEOpfad vermittelt einen ausgezeichneten Einblick in die Erdgeschichte des Bergisch Gladbacher Raumes. Landschaftsformen, Botanik, Industriedenkmäler und Steinbrüche werden auf 17 Informationstafeln erläutert. Die zahlreichen, teilweise hier erstmals gefundenen Fossilien aus der Urzeit eines devonischen Meeres vor 350 Mill. Jahren sind unter Fachleuten weltweit bekannt.
Vor über 400 Millionen Jahren war durch die Kollision verschiedener Erdplatten ein riesiger Nordkontinent (Old-Red-Kontinent) entstanden, der von Nordamerika bis Sibirien reichte. Zwischen 390 und 360 Millionen Jahren vor unserer Zeit, im Devon-Zeitalter, lag die Südküste dieses Kontinents im Bergischen Land. Das heutige Europa lag damals südlich des Äquators. Es herrschten tropische Klimabedingungen. Ein mit Inseln durchsetztes warmes Flachmeer bedeckte weite Gebiete des Bergischen Landes. Vor Inseln und auf Untiefen im Meer wuchsen Korallen-Stromatoporen-Riffe empor. Stromatoporen sind schwammähnliche Riffbildner, die vor etwa 100 Mio. Jahren ausstarben.
In Bergisch Gladbach sind in der Schlade inmitten eines Naturschutzgebietes die unterschiedlichen Lebensbereiche eines solchen urzeitlichen Riffs – von der Brandungszone bis zur Rifflagune – vorzüglich erschlossen. Die Schlade ist ein Trockental. Kein Gewässer durchzieht den stellenweise recht breiten Talgrund. Ursache ist die Wasserlöslichkeit des Kalksteins. Die Gewässer in Gebieten, deren Untergrund aus Kalkstein besteht, folgen vielfach einem unterirdischen Lauf entlang von Spalten und Klüften, die sich durch weitere Lösung des Kalksteins zu Höhlen erweitern können. Ihr heutiges Aussehen verdankt die Schlade allerdings auch dem Menschen, und zwar durch den industriellen Abbau von Kalkstein und Brauneisenerzen vor allem im 19. Jahrhundert. Die schönsten Ziele werden über den Geopfad der Stadt Bergisch Gladbach erschlossen, der vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) betreut wird.
Die Schlade ist einer der bedeutendsten Geotope im Rheinland und seit 2006 Nationaler Geotop – einer von 77 in Deutschland. Sie bietet aber auch botanische Besonderheiten und mit ihren Erzgruben, Kalksteinbrüchen und den Brennöfen zur Branntkalkerzeugung Einblick in die Wirtschaftsgeschichte des Bergischen Raums.