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16.05.2013

Grundsteinlegung an der Gymnicher Mühle

Neues Wasserinformationszentrum an der Erft nimmt Gestalt an

In Erftstadt-Gymnich, auf dem Gelände des zukünftigen Wassererlebnisparks an der Gymnicher Mühle wurde heute der Grundstein für den Eingangspavillon und damit für das ganze Projekt gelegt.

103 Kilometer fließt die Erft auf dem Weg von ihrer Quelle in Nettersheim in der Eifel bis zur Mündung in den Rhein bei Neuss. Wie ein blauer Faden durchfließt und verbindet sie dabei 3 Kreise und 10 Städte und Gemeinden. Man sagt, dass die Dichte an Schlössern und Burgen, vor allem Wasserburgen, im Erfttal nur vergleichbar ist mit der Flusslandschaft der Loire. Die Auenlandschaft der Erft ist durch ein vielfach verzweigtes, kompliziertes Gewässersystem geprägt. Neben Kleiner und Großer Erft und dem Erftflutkanal gibt es eine Vielzahl von Mühlengräben, die abzweigen und einmünden, sowie Rinnen und Mulden, die nur im Fall von Hochwasser gespeist werden.

Ziemlich genau in der Mitte dieses Flusslaufs bei km 53 liegt die Gymnicher Mühle, die nach einem langen Dornröschenschlaf jetzt mit einem neuen Nutzungskonzept zu einem Portal für den Landschaftspark Erftaue umgestaltet  wird. Hier  entsteht ein außerschulischer Lernort und  ein  Wassererlebnis- und Wasserinformationszentrum Erft.

Im Rahmen des Regionale 2010-Projektes RegioGrün wurde das Projekt Landschaftspark Erftaue/“103 km Deutschland“/Naturparkzentrum Gymnicher Mühle als zentrales Element  eines Dritten Grüngürtels der Region geplant und beantragt. Nach langer Qualifizierungsphase erhielten die Projektpartner Erftverband, Rhein-Erft-Kreis sowie die Städte Kerpen und Erftstadt Ende 2010 einen Förderbescheid über eine Gesamtsumme von 6,347 Mio Euro. Fördermittelgeber sind dabei Land und Bund mit einem Anteil von zusammen 30% (Städtebaufördermittel) sowie die Europäische Union mit einer Förderquote von 50% aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).

Seit Herbst 2012 laufen die Umsetzungsarbeiten des Projektes an der Gymnicher Mühle auf Hochtouren. An fünf Baustellen, den Modulen Wassererlebnispark mit Parkgebäuden (I), Wasserwerkstatt (II), Wasserausstellung in der ehemaligen Mühlenscheune (III), Erlebnisraum Erftaue mit mobilem Tourguide, Wegeleitsystem und Aussichtspunkt „Erftscholle“ (IV) sowie Verkehrsinfrastruktur- und Wegebaumaßnahmen (V) – nimmt die Umgestaltung inzwischen sichtbare Formen an.

„Von der Idee bis zur Umsetzung brauchten wir viel Zeit, Kreativität und vor allem einen langen Atem“ erinnerte sich Landrat Werner Stump, der im Namen der Kooperationspartner zur feierlichen Grundsteinlegung eingeladen hatte.

In ihren Grußworten dankten Landrat Stump, Dr. Wulf Lindner, Vorstand des Erftverbandes, Marlies Sieburg, Bürgermeisterin der Stadt Kerpen und Volker Erner, Beigeordneter der Stadt Erftstadt den Partnern für die gute Zusammenarbeit und würdigten den Baufortschritt an der Mühle. Dr. Lindner verwies ferner auf die Bedeutung der im Umfeld der Mühle geplanten Renaturierungsmaßnahmen im Kontext der neuen Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

„Im Wassererlebniszentrum Erft wird die Bedeutung von Wasser als elementarem Grundstoff ganzheitlich erfahrbar gemacht und eindrucksvoll vermittelt werden“, so Lindner.

Anschließend wurden „Zeitzeugen“ - tagesaktuelle Presse, Erftwasser und aktuelle Informationen zum Projekt RegioGrün – versiegelt und in das Fundament des Eingangspavillons des Wassererlebnisparks eingelassen und so für die Nachwelt dokumentiert.

Flussläufe üben seit jeher eine magische Anziehungskraft aus. Dies gilt auch und in besonderer Weise für die Erft, die aufgrund der historischen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie kaum ein anderer Fluss in Deutschland eine faszinierende Bandbreite von Besonderheiten und Phänomenen aufweist. Nach Abschluss der Baumaßnahmen im Sommer 2014 können große und kleine Forscher im Wassererlebniszentrum spannende Erkundungen und Experimente durchführen und dabei Naturgenuss und Mühlenromantik mit einer facettenreichen Lernwelt zum Thema „Wasser und Natur“ verbinden.

Erholungssuchende kommen aber auch jetzt schon auf ihre Kosten. Derzeit erwarten den Besucher drei thematische Wanderrouten rund um die Gymnicher Mühle und die Radroute Wasser.Erlebnis.Erft. Informationstafeln machen den Wanderer mit den Besonderheiten und Eigenarten der uralten Kulturlandschaft an der Erft vertraut. Das Mühlenrestaurant und der große Bauerngarten laden zum Verweilen an einem starken Ort ein.

Text: Rhein-Erft-Kreis.